Interview Innovation mit Phillip Boyer

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Innenhof mit vielen Pflanzen

Jeff Bezos, Gründer des globalen Online-Handelsriesen Amazon, ärgert sich regelmäßig darüber, dass seine Interviewer ihm nie die richtige Frage stellen. Er zögert nicht jeden, der wissen möchte, wie sich der Einzelhandel in den nächsten 10 oder 20 Jahren verändern wird, zu korrigieren, indem er darauf hinweist, dass diese Frage irrelevant ist. Die einzige wirklich relevante Frage ist die Frage, was sich nicht ändern wird. Es ist doch klar, dass wir durch das Verstehen der Grundbedürfnisse eines Menschen – Unterkunft, Kleidung, Handel, soziale Kontakte usw. – stabile Geschäftsmodelle entwickeln können, auch wenn das bedeutet, „kreative Zerstörung“ zu betreiben und einige alte Praktiken auf dem Weg dahin abzulegen.

Philippe Boyer, Direktor für Innovation, Covivio

Dieses Prinzip gilt in der Immobilienbranche genauso wie in anderen Wirtschaftszweigen. Auch wenn wir mit Blick in die Zukunft sicherlich neue Gebäude und Dienstleistungen erfinden müssen, ist es ebenso wichtig, sich auf die aktuellen Bedürfnisse der Kunden zu konzentrieren, ganz gleich, ob diese bekundet werden oder nicht. In diesem Kontext fasst ein einziges Wort diese neuen Anforderungen, die für Veränderung im Immobiliensektor stehen, zutreffend zusammen: Flexibilität.

Aufgrund der kollaborativen Wirtschaft, neuer Technologien, neuer Generationen und des Durchbruchs innovativer Startup-Unternehmen müssen die Akteure der Immobilienwirtschaft diese Veränderungen anführen und ihr Angebot unter Einbeziehung dieser steigenden Anforderungen an die Flexibilität weiterentwickeln. Ob dies nun in neuen Formen der Raumgestaltung zur besseren Interaktion der Nutzer untereinander, durch den Einsatz neuer Dienste oder gar durch die Entwicklung völlig neu gestalteter kommerzieller Dienste geschieht, die Akteure der Immobilienwirtschaft müssen gleichzeitig – scheuen wir uns nicht davor, die neuen Begriffe zu verwenden – zu „Designern der Dienste“ oder gar zu „Dirigenten der Benutzererfahrung“ werden.

Zufällig fällt diese Neuerfindung von Immobilienfunktionen mit der enormen Entwicklung von Technologien zusammen, die fast alles miteinander verbinden können. Wenn „empathische Gebäude“ Realität werden – d. h. vernetzte Gebäude, die fast alle Lebensgewohnheiten ihrer Bewohner kennen, werden sich solche Gebäude der Zukunft an die Bedürfnisse ihrer Bewohner anpassen. Durch die Entwicklung zu einem fast transparenten Objekt wird sich dank der Erkenntnisse aus den erfassten Daten über dessen Nutzung der Status eines Gebäudes – vom einfachen „Produktionswerkzeug“ zum „Beziehungswerkzeug“ – ändern. Es handelt sich um eine echte Revolution, die perfekt auf die Suche nach neuen Nutzungsmöglichkeiten und den ständigen Bedarf an Immobilien abgestimmt ist. Und diese Revolution geht Hand in Hand mit der Flexibilität einher.

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